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Leben und Arbeiten in der Türkei

Gezi Park – Ein selbstversorgendes Dorf mitten in Taksim

Ich war begeistert von der Selbstversorgung der Demonstranten. Die verschiedensten Bedürfnisse werden direkt vor Ort gestillt. Im Gezi Park lässt es sich gut leben. Es ist alles umsonst zu haben und mit den vielen Zelten sieht wie ein kleines Dorf aus.
Durch Geld- und Sachspenden werden die Demonstranten von Besuchern unterstützt. Man kann Trinkwasser, Säfte, Obst und Gemüse oder andere Lebensmittel selbst kaufen und an bestimmten Stellen abgeben. Diese werden aufbereitet und verteilt. Auch wurde an die Sanitäreinrichtungen gedacht, damit es weiterhin hygienisch bleibt.

Sogar ein kleiner Schrebergarten wurde angelegt. Einige Umweltaktivisten haben verschiedene Gemüsegewächse gepflanzt.

Die Parkbesetzer räumen auch ihren Müll selbst weg. Der Müll wird gesammelt, getrennt und an bestimmten Stellen abgelegt, damit die Müllabfuhr es mitnehmen kann. Ich glaube, der Park war noch nie so sauber wie jetzt.

Es existieren 2-3 Bibliotheken mit geschenkten Büchern. Jeder kann sich die Bücher umsonst nehmen und diese wieder zurückbringen, wenn man Lust dazu hat. Ernsthaft Buch wird darüber nicht geführt.

Es existiert eine Bühne mit einer tollen Sound- und Lichtanlage. Jeder hat das Recht auf die Bühne zu kommen und seine Meinung kurz zu sagen. Das erinnert mich sehr an die 68er Bewegung und die Blumenkinder in den USA, schon damals gab es dieses Konzept.

Besucht dieses Dorf solange es noch existiert.
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